Was uns verbindet – und manchmal belastet: familiäre Prägungen.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Kennen Sie das Gefühl, einen unsichtbaren Rucksack zu tragen?
Manchmal spüren wir Ängste, die wir uns nicht erklären können, reagieren in Situationen übermäßig emotional oder finden uns in Beziehungsmustern wieder, die uns vertraut vorkommen – aber nicht zu uns gehören.
Das, was Sie wahrnehmen, kann Spuren von Erfahrungen enthalten, die nicht aus Ihrem eigenen Leben stammen. Transgenerationale Traumata sind ein gut erforschtes Phänomen – und es lohnt sich, ihnen Beachtung zu schenken.
Was sind transgenerationale Traumata?
Stellen Sie sich vor, emotionale Erfahrungen wären wie Samen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Manchmal keimen diese Samen in uns auf, obwohl wir sie selbst nie gesät haben.
Transgenerationale Traumata entstehen, wenn belastende oder traumatische Erlebnisse unserer Vorfahren – oft unbewusst – an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Es ist, als würden wir die unerzählten Geschichten unserer Familie in unserem Körper und unserer Seele tragen.
Häufige Ursprünge dieser unsichtbaren Lasten:
Historische Traumata in der Familiengeschichte
- Kriegserfahrungen, Flucht oder Vertreibung
- Verlust von Familienmitgliedern oder Heimat
- Verfolgung, Diskriminierung oder Gewalt
- Naturkatastrophen oder existenzielle Bedrohungen
Unverarbeitete emotionale Wunden
- Trauer, die nie ausgedrückt werden durfte
- Schuldgefühle, die über Generationen getragen werden
- Scham über Ereignisse, die nie besprochen wurden
- Angst, die wie ein Schatten auf der Familie liegt
Familiengeheimnisse und Tabus
- Ereignisse, über die „man nicht spricht“
- Verstorbene, die „vergessen“ werden sollten
- Entscheidungen, die als Familienmakel gelten
- Rollen und Erwartungen, die stumm weitergegeben werden
Diese unsichtbaren Fäden können unser Leben beeinflussen, ohne dass wir verstehen, woher sie kommen.
Spüren Sie vertraute Muster in Ihrem Leben?
Viele Menschen leben jahrelang mit solchen Mustern, ohne zu erkennen, dass sie eine Last tragen, die nicht ihre eigene ist.
Emotionale Anzeichen transgenerationaler Traumata
- Unerklärliche Ängste und Befürchtungen
- Wiederkehrende Beziehungsmuster
- Schuld- und Loyalitätskonflikte
- Emotionale Schwere ohne klaren Grund
Auswirkungen auf das tägliche Leben
- Vermeiden bestimmter Entscheidungen aus unklarer Angst
- Zurückhaltung in Beziehungen
- Blockaden bei persönlichen Zielen und Träumen
- Das Gefühl, das eigene Leben nicht ganz selbst zu leben
Wichtig ist: Diese Muster sind keine persönliche Schwäche – sie waren einmal Überlebensstrategien, die in Ihrer Familie sinnvoll waren, heute aber nicht mehr zu Ihrem Leben passen.
Wie Psychotherapie unterstützen kann
In einer behutsamen, wertschätzenden therapeutischen Arbeit können Sie:
- Die unsichtbaren familiären Muster erkennen und einordnen
- Eigene Gefühle von übernommenen Emotionen unterscheiden
- Familiengeheimnisse in einen verständlichen Kontext setzen
- Ihre Identität von übernommenen Erwartungen abgrenzen
- Beziehungen auf eine neue, gesunde Weise gestalten
- Zugang zu mehr Leichtigkeit, innerer Ruhe und Selbstvertrauen finden
„Wenn wir das Alte verstehen, können wir dem Neuen Raum geben.“ zu befreien.
Bereit für den ersten Schritt?
Manchmal reicht schon ein erstes Gespräch, um etwas zu verändern. Ich lade Sie herzlich ein, Kontakt aufzunehmen. Gemeinsam schauen wir, was Sie brauchen und wie ich Sie am besten unterstützen kann.
Manuela Unterleitner
Klinische Sozialarbeiterin, Psychotherapeutin
in Kalsdorf bei Graz
Tel.: 0650/6339479
Mail: office@psychotherapie-kbt.com