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Begleitung bei schwerer Erkrankung und chronischem Schmerz
Krankheit betrifft mehr als nur den Körper – sie fordert auch die Seele heraus.
Schwere körperliche Erkrankungen und chronische Schmerzen greifen oft tief in das seelische Gleichgewicht ein. Die Diagnose selbst oder der Alltag mit anhaltenden Beschwerden wird von vielen Menschen als existenzieller Einschnitt erlebt. Gefühle wie Hilflosigkeit, Angst, Trauer oder Rückzug sind dabei verständliche Reaktionen.
Psychotherapie kann helfen, Schmerzen zu reduzieren, wieder Halt zu finden, neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln und trotz Belastung Lebensqualität zurückzugewinnen.
Wenn Schmerz mehr als ein Symptom ist
Chronische Schmerzen schreiben Lebensgeschichten.
Sie durchziehen nicht nur den Körper, sondern auch Alltag und Selbstbild. Viele Betroffene entwickeln über die Jahre „Schmerz-Biografien“ – geprägt von Ohnmachtserfahrungen, medizinischen Eingriffen und schwierigen Diagnosen. Nicht selten hinterlassen diese Erlebnisse auch seelische Narben.
Psychotherapie eröffnet einen geschützten Raum, um die Zusammenhänge von Körper, Psyche und Nervensystem zu verstehen und neu zu gestalten.
Das Ziel ist, einen neuen Umgang mit Schmerz zu finden – jenseits von Kampf oder Ohnmacht.
Mögliche Therapieziele sind u.a.:
- Psychische Entlastung durch Verständnis und Differenzierung von Schmerzerleben
- Traumatische Krankheits- oder Behandlungserfahrungen verarbeiten
- Lebensqualität zurückgewinnen
- Selbstwirksamkeit und innere Stabilität stärken
- Enttabuisierung von schambesetzten Belastungen
„Nicht der Schmerz macht krank, sondern das Alleinsein damit.“
Angehörige nicht vergessen
Auch Angehörige tragen schwere Lasten.
Zwischen Mitgefühl, Verantwortung und Alltag geraten eigene Gefühle oft aus dem Blick. Viele Angehörige erleben Schuldgefühle, emotionale Erschöpfung oder das Gefühl, nicht genug zu tun.
In der psychotherapeutischen Begleitung für Angehörige geht es darum:
- Eigene Grenzen und Bedürfnisse zu erkennen
- Die Beziehung zur erkrankten Person bewusst zu gestalten
- Raum für Trauer, Wut und Erschöpfung zu schaffen
- Selbstfürsorge zu aktivieren
- Kraftquellen zu stärken – für sich selbst und den gemeinsamen Weg
Die Unterstützung beginnt nicht nur mit der Fürsorge für den anderen – sondern auch mit Fürsorge für sich selbst.
Kinder spüren mehr, als sie sagen
Auch kleine Menschen haben große Gefühle.
Kinder spüren Veränderungen in der Familie sehr fein. Krankheit eines Elternteils oder Geschwisterkindes bringt oft Schuldgefühle, Ängste oder Überanpassung mit sich.
In der Begleitung von Kindern geht es darum:
- Einen sicheren Raum für Ausdruck zu schaffen (Spiel, Malen, Geschichten, Bewegung)
- Gefühle kindgerecht benennen und verarbeiten
- Selbstwert und innere Sicherheit stärken
- Die eigene Rolle in der Familie besser verstehen
- Ressourcen zu entdecken, die im Alltag verborgen bleiben
Begleitung am Lebensende
Lebensende bedeutet: spüren, klären, ankommen.
In dieser sensiblen Phase treten Ängste, Trauer, offene Fragen und das Bedürfnis nach innerem Frieden in den Vordergrund. Psychotherapie bietet einen geschützten Raum, um sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen.
- Ängste lindern und innere Ruhe fördern
- Offene Themen klären, Unerledigtes benennen
- Abschiednehmen bewusst gestalten
- Würde, Mitgefühl und persönliche Wünsche in den Mittelpunkt stellen
Mit Feingefühl und individueller Begleitung unterstütze ich Sie oder Ihre Angehörigen auf diesem Weg.
Nonverbale Wege – jenseits der Sprache
Nicht alles muss gesagt werden.
Traumatherapie und körperorientierte Psychotherapie können auch ohne viele Worte wirksam sein. Gerade in Situationen von Überforderung, Sprachlosigkeit oder starker Erschöpfung bietet die nonverbale Arbeit einen kraftvollen Zugang zu innerer Stabilität.
Eine persönliche Einladung
Wenn Sie Unterstützung wünschen – für sich selbst oder als pflegende:r Angehörige:r – bin ich gerne für Sie da.
In einem ersten Gespräch klären wir gemeinsam, wie ich Sie auf Ihrem Weg begleiten kann – mit Empathie, Ruhe und Raum für alles, was da ist.